Zum aktuellen Stand der Nationalen Bildungsplattform
Potsdam, April 2023 – Vor zwei Jahren, im April 2021 begann ein durch die Universität Potsdam koordinierter Verbund mit der Entwicklung des Projekts "Bildungsraum Digital", kurz BIRD. BIRD stellt im Rahmen der Initiative Digitale Bildung den ersten von insgesamt vier Prototypen für eine künftige Nationale Bildungsplattform dar und ermöglicht das Testen von Strukturen für den Datenaustausch, die Interoperabilität von unterschiedlichen Plattformtypen und die Implementierung von Standards. Federführend dabei ist Prof. Ulrike Lucke, die am 24. Mai im Rahmen der Tagung der Digitalen Hochschule auf der LEARNTEC um 15 Uhr über den Stand der Nationalen Bildungsplattform spricht.
Nach Angaben des BIRD-Verbunds soll aufbauend auf Erfahrungen mit interoperablen Lösungen im Bereich der Hochschulen, der Studierendenmobilität und der Bereitstellung von Open Educational Resources eine europäisch anschlussfähige technische Lösung für die bundesweite Verknüpfung von bestehenden und neuen Bildungsplattformen über alle Bildungsbereiche geschaffen werden.
Darüber hinaus wird bei der Entwicklung dieses Prototyps die Heterogenität und die föderale Struktur des deutschen Bildungssystems geachtet und die Eigenständigkeit der Akteure und Plattformen gewahrt. Über die Vernetzung des Bestehenden soll der Zugang zu Bildungsangeboten bildungsbereichsübergreifend erleichtert werden. Lernende erhalten innerhalb des zu entwickelnden Plattform-Prototyps Zugang zu Beratung, Informationen und Lernangebote für ihre individuellen Lernpfade.
Das BIRD-Projekt entwickelt auf Basis von Open Source Software einen ersten Referenz-Prototypen für ein technisches Rückgrat des digitalen Bildungsraums im Vorgriff auf die Entwicklung weiterer Prototypen. Mit dem BIRD-Lab wird ein Inkubator und Experimentierraum für prototypische Anwendungen der digitalen Bildungsplattform geschaffen. Forschende sowie Praktikerinnen und Praktiker erhalten so die Chance, technische Möglichkeiten der nächsten Generation zu erproben und für die Implementierung in die Plattform vorzubereiten.
Den Ansatz erklärt Prof. Lucke folgendermaßen: "Wir wollen die Autonomie der einzelnen Systeme respektieren und im Hintergrund vernetzen. Das kann man gut mit einer Stadt vergleichen – jede hat ihr eigenes Netz, es gibt viele Fahrzeughersteller mit unterschiedlichen Modellen. Aber die Straßen sind das Element, das alles trägt. Ähnlich ist es bei der nationalen Bildungsplattform."
Die Entwicklung dieses Prototyps für die Nationale Bildungsplattform wird durch einen starken Verbund aus universitären, zivilgesellschaftlichen und Wirtschaftsakteuren getragen. Die Verbundpartner sind:
- Universität Potsdam, Professur für Komplexe Multimediale Anwendungsarchitekturen
- Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V., Bonn und Berlin
- Technische Universität Berlin
- Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbh, Göttingen
- Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e.V. (g.a.s.t.), Bochum
- edu-sharing e.V., Weimar
- Bündnis für Bildung e.V., Berlin
- MathPlan GmbH, Berlin
- Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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