Schulen-ans-Netz

Web 2.0, U3-USB-Sticks & Co.

Bonn, April 2007 - (von Michael Höllen) Das Karussell technischer Innovationen dreht sich zunehmend schneller. Wikis, Blogs, Podcasts sowie RSS-Feeds erobern zunehmend auch die Bildungslandschaft. Waren zur Nutzung von Webdiensten bisher aufwändige Installationen notwendig, besteht gegenwärtig bereits die Möglichkeit, die Software eines Webservers durch "Klick" von USB-Sticks oder lokaler Festplatte zu starten und im internen Schulnetz verfügbar zu machen.




Textverarbeitungen oder Präsentationsprogramme können schon heute als sogenannte Online-Webanwendungen im Internet ohne lokale Installation genutzt werden, gleichgültig welche bisherige Struktur in den Bildungsnetzwerken installiert wurde. Die neuen Dienste des Web 2.0 können somit grundsätzlich immer zusätzlich genutzt werden, ohne umfassende Konfigurationseinstellungen des lokalen Netzwerks zu verändern oder kostenpflichtige Software nachzuinstallieren.


Im Internet vollzieht sich zudem auf der Nutzerseite ein rasanter Paradigmenwechsel. Während im alten Web 1.0 die Rezeption statischer Inhalte im Vordergrund stand, öffnet sich das Web 2.0 zur stark kooperativen und kommunikativen Produktion und Veröffentlichung von dynamischen Inhalten durch Nutzerinnen und Nutzer. Diesem Grundgedanken folgend wurden in München im Rahmen von Infoschul I und II der Projektverbund München "Virtuelle Hefte an Münchner Schulen" ins Leben gerufen.


Während sich die Virtuellen Hefte in München auf online verfügbare Server stützen, verfolgt die von Hartmut Karrasch vom IQSH Schleswig-Holstein vorgestellte "Digitale Schultasche"
das flexible Konzept eines transportablen USB-Sticks. Die Digitale Schultasche beinhaltet eine kostenlose und professionelle Softwarezusammenstellung, die zum Download bereitgestellt wird und im Bildungsbereich frei eingesetzt werden kann.


Als Datenträger für die Digitale Schultasche kommen USB-Sticks oder externe Festplatten in Frage. Die Digitale Schultasche nutzt Computer im wesentlichen nur noch als "Wirt". Falls zum Beispiel der Rechner eine Internetverbindung und/oder Druckerverbindung bereitstellt, so nutzen die Anwendungsprogramme aus der Digitalen Schultasche diese Dienste mit. Somit ist man nicht mehr darauf angewiesen, dass alle Programme, Videocodecs etc. auf den Rechnern in der Schule selbst vorhanden sein müssen. Diese neu gewonnene Unabhängigkeit ist die wesentliche Neuerung und eigentliche Idee der Digitalen Schultasche.