Digitalisierung

"Best Practise" statt "Worst Case" dank eLearning

München, Juli 2015 - (von Leo Molatore, Pink University) "Digitalisierung" - kaum etwas beschäftigt die Unternehmen aktuell mehr als dieses komplexe Thema. Oder sollte man besser sagen: Kaum etwas bereitet ihnen derzeit mehr Kopfzerbrechen oder sogar graue Haare? Alle sind sich zumindest einig: Die Digitale Transformation kommt.

Die Digitale Transformation kommt. Ist nicht mehr aufzuhalten. Entscheidet langfristig über die Wettbewerbsfähigkeit. Und diese Erkenntnis und die damit verbundenen Konsequenzen gelten abteilungsübergreifend – und damit natürlich auch für die Personaler und die Personalentwickler in den Unternehmen.

Digitalisierung für Personaler – ein "nerviges", aber wichtiges Thema

Und das sorgt für viel Verunsicherung – denn: Der Entschluss, welche Prozesse und Inhalte wie und wann digitalisiert werden, ist eine weitreichende strategische Entscheidung. Der Haken an der Sache: Die Digitalisierung ist ein sehr weites und unüberschaubares Feld, und da das Thema noch verhältnismäßig neu ist, gibt es keine langfristig erprobten Best Practises dazu.

In den HR-Abteilungen gehen daher manche vom Worst Case aus, fürchten, dass die "digitale Welle" ihre Abteilung zu einem reinen "Service Center" degradieren oder gar ganz wegschwemmen könnte und reagieren auf das Thema dementsprechend genervt oder gar gereizt, wie wir auf den letzten HR-Veranstaltungen oder -Messen immer wieder feststellen konnten. Personalentwickler stehen vor der besonderen Herausforderung, dass es in der Weiterbildung wie früher – wo, mal ganz platt und vereinfachend ausgedrückt, die "verdienten" Mitarbeiter mal ein paar Tage im Jahr zu einem Seminar geschickt wurden, und fertig – nicht weitergehen kann.

Und warum? Die Digitalisierung wirbelt einiges in der HR herum: Sie wälzt komplette Märkte um, die Anforderungsprofile an Mitarbeiter verändern sich dementsprechend, immer mehr Flexibilität wird von ihnen verlangt. Dadurch werden zwangsläufig auch Arbeitszeiten und -orte flexibler, Unternehmensprozesse transparenter – und auch das Wissen muss daher flexibler, schneller und transparenter abrufbar werden. Wir kennen das schon aus dem Alltag: Unser aller Lernverhalten hat sich bereits radikal im Vergleich von vor ein paar Jahren verändert – was wir nicht (mehr) wissen, googlen wir eben schnell.

Wie funktioniert erfolgreiche Digitalisierung? Weiterbildung per eLearning macht’s vor!

So sehr auch die Digitalisierung insgesamt für die Personaler eine komplexe Herausforderung darstellt – die gute Nachricht lautet: in puncto Weiterbildung sind wir schon wesentlich weiter! Denn eLearning gibt es nicht erst seit gestern, sondern das Lernen im Unternehmen und die Weiterentwicklung von Mitarbeitern mit Unterstützung von digitalen Tools wird bereits seit Jahren vielerorts eingesetzt.

Best Practises und jede Menge Erfahrungen gibt es z.B. bei Corporate MOOCs –zum Beispiel bei SAP, das mit dem "openSAP"-MOOC Kunden und Partner schult – , radikal neuen Lernkulturen und -ansätzen wie bei der Adidas Group oder dem kompletten Wandel bei DB Training, dem internen Weiterbildungsdienstleister der Deutschen Bahn, wo alle Trainer derzeit vom Wissensvermittler zum Lernbegleiter "umgeschult" wurden. (Übrigens, zu weiteren spannenden Benchmarks aus der Praxis sei an dieser Stelle das "Corporate Learning 2.0 MOOC", das im September 2015 startet, empfohlen!)

Das bedeutet: eLearning in der Weiterbildung von Unternehmen ist längst kein Neuland mehr, sondern wird zunehmend zur Selbstverständlichkeit. Dieser klare Trend spiegelt sich auch in den Wachstumszahlen der eLearning-Branche wider: Sie wächst seit Jahren kontinuierlich.

Produktivitätsschub – auch durch Digitalisierung der betrieblichen Weiterbildung

Die Digitale Transformation will vor allem die Potentiale in den Unternehmen noch besser auszuschöpfen, um sie langfristig wettbewerbsfähig zu halten. In vielen Bereichen wie der Produktion, dem Einkauf oder der Logistik ist diese Einsicht bereits angekommen – aber bisher wurde eher übersehen, dass auch gut und kontinuierlich weitergebildete Mitarbeiter eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Produktivität sind. Und diese erreicht man eben nicht wie früher, als die Personalentwickler bestimmte Mitarbeiter auswählten und mit einem 3- oder 5-tägigen Aufenthalt im Tagungshotel "belohnten" – sondern indem man die Kultur einer permanenten Weiterbildung im Unternehmen als Normalität etabliert. Und das ist dank der vielfältigen, praxiserprobten eLearning-Tools und Inhalte heute so einfach geworden wie noch nie zuvor.

Auch die Studie "Think Act – Unternehmen lernen online" von Roland Berger sieht in den neuen Formen und Möglichkeiten des Corporate Learning einen zentralen Faktor für die heutige und zukünftige betriebliche Weiterbildung. Heute muss Weiterbildung schnell und flexibel – also "on demand" – abrufbar sein sowie selbstgesteuert realisierbar, und das kann nur E-Learning leisten. Denn jeder einzelne Mitarbeiter weiß selbst am besten, was er oder sie aktuell braucht, um den Job gut ausüben zu können.

Steht beispielsweise in Kürze eine ebenso wichtige wie schwierige Verhandlung mit einem Zulieferer an – da ist etwa ein professionelles Videotraining zu dem Thema, das kurzfristig abgerufen werden kann, ein wahrer Segen und eine wertvolle Hilfe für den Mitarbeiter. Und zunehmend etwas, was die jüngeren Mitarbeiter der "Generation Y" schlicht und ergreifend als "Arbeitsmittel" erwarten.

Performance Support: Der Mitarbeiter als "mündiger Lerner"

Diese „"Performance Support"-Philosophie sieht als den Mitarbeiter also als "mündigen Lerner". Was sich wiederum positiv auf dessen Motivation auswirkt und dessen Lernen nachhaltiger macht, denn der stärkste Motivator, sich intensiv Wissen anzueignen, ist der konkrete Bedarf. Und die beste Voraussetzung, dieses Wissen zu verankern, ist, es gleich in die Praxis umzusetzen.

Fazit: Auch wenn die ganz große "digitale Revolution" bei Unternehmen heute noch in den Kundenschuhen steckt – die Revolution in der betrieblichen Weiterbildung ist schon Realität. Eine Revolution, die bei niedrigeren Kosten hochwertige Weiterbildung für mehr Mitarbeiter ermöglicht. Und bei der schon viele valide Erfahrungswerte aus dem Praxiseinsatz vorliegen.

Daher können die Personaler sich selbst – und natürlich in erster Linie den Mitarbeitern! – das Leben ein wenig einfacher machen – indem sie auf bereits bewährte eLearning-Tools und -Inhalte für das Corporate Learning zurückgreifen. Und damit in Sachen Digitalisierung einen dicken Haken hinter den wichtigen Bereich der Weiterbildung setzen – um sich mit voller Kraft den anderen Herausforderungen widmen zu können, die das Thema Digitalisierung noch birgt.