eLearning in der Arzneimittelentwicklung
Darmstadt/Alsbach-Hähnlein, Dezember 2005 - Die Darmstädter Merck KGaA realisiert mit der Teach Concepts AG ein Pilotkonzept für individuelles eLearning im Bereich der Arzneimittelentwicklung.
Die Herausforderung an die Organisation und die Bearbeitung komplexer Prozesse innerhalb international operierender Unternehmen ist beachtlich. In standardisierten Arbeitsanweisungen (Standard Operating Procedures = SOP) werden Abläufe und Prozesse definiert, um eine Zusammenarbeit im globalen Umfeld zu optimieren. Für die Entwicklung pharmazeutischer Produkte plant die Merck KgaA relevante SOPs als maßgeschneiderte eLearning-Programme im Rahmen eines umfassenden Bildungskonzeptes zu realisieren.
Unter der Regie der Abteilung Bildung sollen die Trainingsmodule über Platon - das Merck-Lern-Center - in die Welt verteilt werden. "Innovative Bildungsstrukturen und neue Lerntechnologien implizieren entscheidende Mehrwerte", sagt Dr. Annette Zimmer von der Merck KGaA. "Mit den Web Based Trainings können wir eine globale Zielgruppe erreichen und unter anderem die Kosten für Trainingsmaßnahmen zukünftig reduzieren", so die Leiterin globale Organisationsentwicklung, Clinical R&D.
Individuelles Lernverhalten berücksichtigen
Die Entwicklung eines Pilotprogramms wurde bei der Teach Concepts AG in Auftrag gegeben. Das Unternehmen aus dem hessischen Alsbach entwickelt seit fünfzehn Jahren individuelles eLearning zu verschiedensten Themenbereichen. In enger Zusammenarbeit mit Merck und freien medizinischen Beratern wurden entsprechende SOPs analysiert, um die Lerninhalte und -ziele exakt zu definieren. Auf dieser Basis konzipierte Teach Concepts die Lernsoftware.
Dabei sollte maßgeblich die von Merck definierte Struktur der Prozesse wie auch individuelles Lernverhalten berücksichtigt werden. "Wir haben die Möglichkeit der sequentiellen und selektiven Bearbeitung der SOPs geschaffen. Dies fördert den Lernprozess und somit das Lernergebnis der Zielgruppe", so der Vorstand der Teach Concepts AG, Diplom-Ingenieur Frank Thon. Ein Highlight ist der "Workflow-Overview". Dort können die Anwender Personen und deren Tätigkeiten jedem einzelnen Prozessschritt in der Übersicht zuordnen - Auf relevante Informationen kann vom Lernenden dann gezielt und rasch zugegriffen werden. Für die verschiedenen Lerntypen sind die ausgewählten Prozessschritte ausdrucksstark durch animierte Fotostories visualisiert und zusätzlich wird der Sachverhalt durch ein Text-Abstrakt eindeutig beschrieben.
Das erlernte Wissen wird spielerisch abgefragt
Zugriff auf spezifische prozessbegleitende Arbeitsmaterialien sowie Erläuterungen zu Fachbegriffen haben die Lernenden über einen Info-Pool und ein SOP-übergreifendes Glossar. Diese Programmtools sind unter anderem aufgrund ihrer Dynamik ein weiterer echter Mehrwert, denn sie können von Mitarbeitern der Merck KGaA problemlos jederzeit erweitert und aktualisiert werden. Beispielsweise mit Vorlagen, Regularien, Broschüren oder Internet- bzw. Intranet-Links.
Insbesondere im Rahmen der selbstgesteuerten zeit- und ortsunabhängigen Wissensaneignung sind Erfolgserlebnisse ein wichtiges Kriterium zur Förderung der Lernleistung. In den Piloten sind Aufgaben mit hinterlegtem Fachwissen integriert. Das neu Erlernte kann von den Anwendern mit diesen "Quickchecks" selbstständig und spielerisch überprüft werden. Gerlinde Jayme, Global Training Manager bei der Merck KGaA, hat konkrete Visionen: "Während der Entwicklungsphase haben wir die Lernaktivität kontinuierlich optimiert. Wir erhoffen uns von dem Konzept, den Mitarbeitern den Wissenstransfer in das berufliche Anwendungsfeld zu erleichtern." Mittels einer interaktiven vertonten "Guided Tour" sollen sich die Mitarbeiter im Vorfeld von den Vorteilen überzeugen, die das neue eLearning-Angebot ihnen persönlich bietet - als Training, zum Nachschlagen und zur Selbstkontrolle.
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