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PISA für Manager

Berlin, Januar 2005 - Planspiele und Simulationen sind in allen Bereichen der betrieblichen Weiterbildung weiterhin stark im Kommen. Herkömmliche Unterrichtsmethoden vermitteln Informationen und helfen, diese zu Allgemeinwissen zu verarbeiten. Planspiele und Simulationen gehen einen deutlichen Schritt weiter: Sie helfen, handlungsrelevantes Wissen aufzubauen, indem entscheidungsrelevante Wissens- und Problemlösestrukturen entwickelt werden.



"Wissen, das in Planspielen und Simulationen entwickelt wird, lässt sich nicht per Multiple-Choice abfragen. Es wird vielmehr eine kognitive Komplexität aufgebaut, die hilft, mit komplexen betrieblichen Problemstellungen angemessen umzugehen", sagt Mario Gust, der auch 2005 wieder das Planspielforum im Rahmen der LEARNTEC organisiert.

Doch die Stärke der Methode ist ihre Schwäche zugleich. "Es ist verführerisch leicht, die Teilnehmer zur Abgabe schneller Entscheidungen zu ermuntern", so Gust. "Dann kommen in einem Drei-Tages-Seminar schnell zwölf bis 15 Entscheidungsrunden zusammen. Doch das Lernziel besteht lediglich darin, in den zwölf Entscheidungsrunden mehr Gewinn an dem vom Computer simulierten Markt zu erwirtschaften als die Konkurrenzunternehmen. Die Gründe für den Erfolg bleiben unbekannt."


Der wichtige pädagogische Schritt sei deshalb, die Entwicklung eines analytischen Problemlöseverständnisses zu unterstützen. Diesen Aspekt des "analytischen Denkens in komplexen Situationen" stellt die österreichische "Denktrainerin" Dr. Renate Birgmayer als eine Ergänzung zu klassischem "Planspielunterricht" vor.

Wie ein Großunternehmen mit einem betriebswirtschaftlichen Fernplanspiel viele Teilnehmer weltweit zur gleichen Zeit erreicht und wie eine solche Lernsituation pädagogisch sinnvoll aufzubauen ist, zeigt Bayer Business Services mit der "Bayer International Management Simulation". Für kleinere und mittlere Unternehmen oder kleinere Gruppen z.B. von Auszubildenden in einem Großbetrieb dürfte die Simulation "CHANCE" interessant sein.


Im Block "Innovative Workshop-Konzepte" kommen die Themen Wissens- und Veränderungsmanagement zur Sprache. Es wird ein Vergleich zwischen bekannten Formen von Großgruppenverfahren und dem Ansatz "knowledge diversity" vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Methode zum Austausch von implizitem Wissen.

Weitere Themen sind "Individuelle Anpassungen von Standard-Planspielen - der bessere Weg zum unternehmensspezifischen Planspiel?" und "Weiterbildungs-Controlling in Blended Learning-Arrangements".