Lernerfolg maximieren

Drei Onboarding-Phasen für das Sprachentraining im Unternehmen

Berlin, August 2024 - Ein strukturiertes und durchdachtes Onboarding-Konzept ist entscheidend für den Erfolg eines Sprachtrainings im Unternehmen. Durch die Unterteilung des Prozesses in drei Phasen kann eine effektive und nachhaltige Weiterbildung gewährleistet werden. Jede dieser Phasen hat spezifische Schwerpunkte und Aufgaben, die zusammen den Lernerfolg maximieren.

Phase 1: Gründliche Planung und Vorbereitung

Vor Beginn des eigentlichen Sprachtrainings ist eine umfassende Planung und Vorbereitung unerlässlich. In dieser Phase werden die Grundsteine für den späteren Erfolg gelegt und das Onboarding sollte dabei direkt mitgedacht werden. Zunächst muss eine genaue Bedarfsanalyse durchgeführt werden, um festzustellen, welche Sprachkenntnisse benötigt werden und welche Mitarbeitergruppen am Training teilnehmen sollen.
Es ist empfehlenswert, alle relevanten Stakeholder möglichst frühzeitig einzubeziehen und ihre Unterstützung zu sichern, um einen reibungslosen Ablauf des Trainingsprogramms zu gewährleisten. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Auswahl der geeigneten Trainingsmethoden. Dabei lassen sich viele typische Hürden bereits im Voraus erkennen und minimieren.

So sollte der Einstieg in das neue Training (sowie das Lernen selbst) den Teilnehmenden so einfach wie möglich gemacht werden. Präsenzschulungen kosten hierbei vergleichsweise viel Zeit und Aufwand, insbesondere wenn diese mit einer längeren Anfahrt verbunden sind. Browsergestützte Lösungen bieten zwar den Komfort eines großen Bildschirms, sind jedoch hauptsächlich für Mitarbeitende mit eigenem PC-Arbeitsplatz geeignet.
Beim Lernen auf einem mobilen Endgerät kann der Benutzer dagegen jederzeit auf das Training zugreifen, genau dann, wenn es benötigt wird und egal, wo er sich befindet. Mobile Endgeräte sind damit optimal für den Einsatz von Microlearning geeignet: Kurze, aber regelmäßige Lerneinheiten, welche die Einstiegshürde minimieren, die Lernmotivation steigern und zu insgesamt besseren Lernerfolgen führen!

Je nach Zielgruppe sollte außerdem an eine barrierefreie Gestaltung der Trainingslösung gedacht werden. Im Falle von Sprachlernvideos sind beispielsweise Untertitel ein wichtiges Hilfsmittel. Diese helfen nicht nur Gehörlosen, sie erleichtern auch Nicht-Muttersprachlern das Verständnis der Inhalte und können, falls nötig, zu einem späteren Zeitpunkt zusätzlich mit Übersetzungen in andere Sprachen ergänzt werden.
Vermeintlich kleine Details wie eine Firewall oder Firmeninterne Browser-Restriktionen sind typische Stolpersteine, die den runden Start der Weiterbildung sehr schnell vermasseln können. Ein umfassender Technik-Check unter realen Bedingungen sollte deshalb routinemäßig vor jeder Einführung eines neuen Mitarbeitertrainings durchgeführt werden.

Phase 2: Alle Lernenden an Bord holen

Die zweite Phase dreht sich um den eigentlichen Start des Trainings und die aktive Einbindung aller Teilnehmenden. Kommunikation spielt hier eine zentrale Rolle. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, Mitarbeitende über die bloße Existenz des neuen Angebots zu informieren. Vielmehr sollte der Stellenwert und die Bedeutung des Lernens für die Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens hervorgehoben werden. Gemeinschaftsgefühl und ein klares Ziel wirken dabei wie ein regelrechter Motivations-Booster.

Besser als ein nüchterner Text, ist dafür eine persönliche Ansprache geeignet, etwa durch den direkten Vorgesetzten. Bei kleineren Lerngruppen kann ein Kick-off-Meeting (online oder offline) dabei helfen, das Programm vorzustellen, Fragen zu klären und Motivation zu schaffen. Wie sich dies auch für eine große Anzahl an Lernenden umsetzen lässt, zeigt das erfolgreiche Beispiel der Deutsche Post DHL, wo die Einführung des neuen Sprachtrainings von LinguaTV mit einem sympathischen Begrüßungsvideo des Abteilungsleiters begleitet wurde. Zusätzlich kamen in diesem Fall animierte Erklärvideos zum Einsatz, um den Mitarbeitenden den Einstieg in das neue Training so einfach wie möglich zu gestalten.

Ein weiterer Aspekt dieser Phase ist die Einrichtung einer unterstützenden Lernumgebung. Die Einführung eines Mentoring-Systems, zum Beispiel in Form einer persönlichen Lernbegleitung, kann zusätzlich die Motivation und den Lernerfolg der Teilnehmenden steigern. Durch regelmäßige Check-ins und Feedbackrunden wird sichergestellt, dass alle Lernenden auf dem richtigen Weg sind und eventuell auftretende Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können.

Phase 3: Betreuung und Nachbereitung

Die dritte Phase umfasst die fortlaufende Betreuung während des Trainings sowie die Nachbereitung nach Abschluss des Programms. Nach dem erfolgreichen Start des Trainingsprogramms ist es wichtig, den Lernenden auch weiterhin eine kontinuierliche Unterstützung zu bieten, die Lernfortschritte zu verfolgen und Trainingsabbrüche zu vermeiden. Dies kann zum Beispiel durch regelmäßige Feedbackgespräche, Evaluationsbögen oder eine digitale Lernerfolgskontrolle geschehen. Eine offene Kommunikationskultur fördert den Austausch und ermöglicht es, auf individuelle Bedürfnisse und Herausforderungen einzugehen.

Nach Abschluss des Trainingsprogramms sollte eine umfassende Evaluation durchgeführt werden. Dies beinhaltet die Bewertung des Lernerfolgs und die Überprüfung, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden. Auch die Zufriedenheit der Teilnehmenden sollte erfasst und analysiert werden. Auf Grundlage dieser Ergebnisse können zukünftige Sprachtrainings im Unternehmen, inklusive Onboarding und Lernbetreuung, weiter optimiert und an die spezifischen Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden.

Um den nachhaltigen und  langfristigen Erfolg des Sprachtrainings sicherzustellen, bieten sich vielfältige Optionen an, beispielsweise das Angebot von Auffrischungskursen, regelmäßige Übungsmöglichkeiten, Unternehmensinterne Sprachpartnerschaften und die gezielte Förderung des Einsatzes der neuen Sprachkenntnisse im praktischen Arbeitsalltag.

Fazit

Ein erfolgreiches Onboarding für das Sprachtraining im Unternehmen erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Eine klare Strukturierung in die drei hier erläuterten Phasen trägt dazu bei, die Effektivität des Mitarbeitertrainings zu verbessern und die neuen Sprachkenntnisse nachhaltig zu festigen. Dies stärkt nicht nur die individuelle Kompetenz, sondern trägt auch zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei. Ein durchdachtes Onboarding-Konzept stellt sicher, dass das Sprachtraining nicht nur ein kurzfristiger Erfolg, sondern ein langfristiger Gewinn für das gesamte Unternehmen ist.