#itstalk

Online-Podium zu "Schulentwicklung & Digitaler Bildung"

Berlin, Januar 2016 - Wie kann eine Breitenwirkung Digitaler Bildung in Schulen erreicht werden? Was tun Lehrkräfte, Schulen, Schulträger, Länder und der Bund, um den digitalen Wandel in der schulischen Bildung voranzubringen? Was hemmt die Entwicklung und wie kommen wir voran? Darüber diskutieren ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und Schulpraxis am Mittwoch, den 20. Januar 2016 um 20 Uhr Online.

 

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für schulische Bildung in einer digitalisierten Welt ist die genaue Betrachtung der Ausgangsbedingungen jeder einzelnen Schule. Schulen haben unterschiedliche Schüler, Lehrer, Eltern sowie pädagogische Herausforderungen und Zielrichtungen. Die Erstellung eines notwendigen individuellen Mediennutzungkonzeptes als Teil der Schulentwicklung ist eine wichtige Grundlage, bevor – wie allzu oft – Technologie angeschafft und am Ende kaum genutzt wird.

Schulentwicklung & Medien

"Schulentwicklung im Kontext digitaler Medien besteht aus Unterrichtsentwicklung, Organisationsentwicklung, Personalentwicklung und zusätzlich der Dimension der Technologieentwicklung und der Kooperationsentwicklung", erläutert Dr. Ramona Lorenz vom Institut für Schulentwicklungsforschung Dortmund. Die Wissenschaftlerin ist Projektleiterin der jüngst veröffentlichten Studie "Schule digital – der Länderindikator 2015". Sie gibt in dieser Experten-Runde einen Einblick in schulentwicklerische Aspekte aus dem Bundesländervergleich, der Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz als besonders fortgeschrittene "Digitale Bildungsländer" herausstellt.

Wir brauchen einen digitalen Kulturwandel – besonders in der Schule

Auch Saskia Esken, die als Mitglied im Deutschen Bundestag unter anderem im Ausschuss Digitale Agenda arbeitet sowie als Berichterstatterin für Digitale Bildung verantwortlich ist, konstatiert, dass auf Bundes- und Länderebene in "... den letzten Monaten einiges in Bewegung gekommen ist, daran müssen wir anknüpfen. Bund, Länder und Kommunen, aber auch die weiteren Akteure müssen die Strategie 'Digitales Lernen' jetzt gemeinsam angehen und den Bildungseinrichtungen Unterstützung bieten und Mut machen für den digitalen Kulturwandel."

Änderungen in Schule müssen „digital“ gedacht werden, z. B. Inklusion oder Heterogenität

"Damit #DigitaleBildung in Deutschland voran kommt bedarf es eines radikalen Perspektivenwechsels. Zu oft wird mit dem Blick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt und der Gesellschaft gefordert, Kindern und Jugendlichen Medienkompetenz und Informatik bei zu bringen. Das ist zwar im Grundsatz richtig. Digitalisierung meint aber mehr.", trifft Richard Heinen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am LearningLab der Universität Duisburg-Essen in NRW den Nagel auf den Kopf. In Kooperationen mit der Medienberatung NRW und Kommunen in NRW unterstützt das LearningLab Schulen in NRW, Medienintegration als Schulentwicklungsprozess zu gestalten.

Lehrkräften und Schulen müssen bestimmte Rahmenbedingungen vorgegeben werden

André Sonnenburg ist stellv. Schulleiter aus Bremen und implementiert transparent und strukturiert eine Lernplattform, zunächst im Rahmen der Organisationsentwicklung. Zudem begleitet er weitere Schulen in Bremen, die ebenfalls ein nachhaltiges Nutzungskonzept für eine gemeinsame Lerninfrastruktur umsetzen. "In Bremen werden Schulen individuell beim Einsatz einer gemeinsamen Lerninfrastruktur von einem ganzen Team medienpädagogischer Berater des Schulträgers begleitet.", so Sonnenburg. Über dieses Schulträger-Konzept trägt er seine Erfahrungen und Beobachtungen bei.

Im Vorfeld können Fragen auf twitter per hashtag #itstalk gestellt und diskutiert werden.