50.000 Euro für offenes Online-Projektlabor
Berlin, November 2013 - Das Online-Projektlabor "Chemie im Alltag" erhält ein Fellowship in der Höhe von 50.000 Euro von der Joachim Herz Stiftung. Es richtet sich an Studierende der Eingangsphase des Chemie-Studiums, um selbst formulierte Fragen an die Natur unter fachkundiger Begleitung zu einem Experiment auszuarbeiten und für die Nachfolgegeneration zu dokumentieren. Insgesamt wurden vierzehn Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre von der Joachim Herz Stiftung, der Baden Württemberg Stiftung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft vergeben.
Wie funktioniert Waschmittel? Wie viel Chemie steckt im Kleiderschrank? Solche Fragen von Studierenden können mit dem neuen Lehrprojekt "Chemie im Alltag / Wo begegnet Dir Chemie? – Ein offenes und studentisch organisiertes Online-Projektlabor" bearbeitet werden. Geleitet wird der Kurs, der als Wahlmodul im Rahmen des Bachelorstudiums in Chemie ab dem Sommersemester 2014 angeboten wird, von Prof. Dr. Thomas Friedrich und Dr. Franz-Josef Schmitt vom Fachgebiet Physikalische Chemie/Bioenergetik an der TU Berlin. Durch "forschendes Lernen" soll die Studienmotivation gestärkt und früh der Zugang zu Forschungslaboren geöffnet werden. Die Studierenden erarbeiten so aktiv die Inhalte für den nachhaltigen Aufbau einer offenen Online-Lehr- und Lernplattform.
Forschen werde durch Neugier und Interesse an den Phänomenen der Natur motiviert, heißt es im Antrag. Mit dem neuen Kurs sollen die Studierenden durch eine Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen mit selbst erarbeiteten Inhalten, die sie für eine Präsentation vor Mitstudierenden und im WWW aufbereiten, zum "forschenden Lernenden" werden. So können sie lernen, die Chemie ihrer Umgebung zu entdecken, in Experimenten zu untersuchen und anderen gegenüber verständlich darzustellen. Bei konzeptionellen Aufgaben unterstützen sie Tutorinnen und Tutoren, die sich in den Laboren auskennen und Hilfestellung zur Erarbeitung von Lösungsansätzen geben, Kontakte in die Labor-Arbeitskreise herstellen und bei technisch anspruchsvollen Versuchen assistieren können.
Die erarbeiteten Materialien wie Skripte, Ton- und Filmaufzeichnungen oder Versuchsprotokolle dienen nachfolgenden Studierendengenerationen als Lehr- und Anschauungsmaterial, so dass ein stetig wachsender Pool entsteht, der das Grundgerüst für eine Online-Lehrveranstaltung bildet. Die studentischen Lerninhalte entwickeln sich auf diese Weise zu neuen Lehrmaterialien, die langfristig auch einem breiten Publikum außerhalb der Hochschule angeboten werden können. So kann die Hochschule neue Studierende gewinnen, der Gesellschaft die studentischen Erfolge vermitteln und sie über das Internet zur Weiterbildung zur Verfügung stellen.
Das Online-Projektlabor ging aus dem Studienreformprojekt „educationZEN“ der TU Berlin hervor, das unter studentischer Leitung umfassende Lehr- und Lernmaterialien wie zum Beispiel Erklärvideos auf einer Übungsplattform bereitstellt. Damit werden die eLearning-Angebote der Universität nach dem Prinzip des selbst bestimmten Lernens und mit individualisierter Betreuung ergänzt.
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