Zehn Jahre Türöffner für internationale Märkte
Bonn, Januar 2023 - Das Markterschließungsprogramm (MEP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) feiert 2022 ein Jubiläum: Seit mittlerweile einem Jahrzehnt unterstützt es Unternehmen bei der Erschließung und Sicherung ausländischer Märkte und Wachstumsfelder - auch im Bildungsbereich.
Die Förderung richtet sich nach der Art der jeweiligen Maßnahme und erfolgt insbesondere durch:
- Vermittlung von fach- und länderbezogenen Informationen und Spezialwissen
- Beratung auf der Grundlage von zielmarktbezogenen Branchenprofilen sowie länderspezifischen Marktinformationen und -analysen
- Identifizierung von und Kontaktanbahnung zu potenziellen Geschäftspartnern
- Vorbereitung und Durchführung von Geschäftstreffen in den Zielländern und in Deutschland
- Nachbereitung für die Teilnehmenden
Die Ausrichtung des Programms ist breit angelegt und sowohl branchen- als auch themenoffen. Es kann von allen Firmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Angehörigen der freien Berufe und wirtschaftsnahen Dienstleistern genutzt werden. KMU haben dabei Vorrang vor Großunternehmen.
Jedes der rund 150 Projekte pro Jahr ist auf ein Thema fokussiert. Hier spielen wichtige Zukunftsthemen wie Umwelttechnologien, zivile Sicherheit oder die Gesundheitswirtschaft ebenso eine Rolle wie die traditionellen Bereiche, in denen der deutsche Mittelstand führend ist: der Maschinen- und Anlagenbau, die Fahrzeug- und Zuliefererindustrie oder die Chemie- und Elektroindustrie.
Das Programm berücksichtigt Zielmärkte weltweit: Länder und Regionen mit sehr dynamischer Wirtschaftsentwicklung (Asien), Wachstumssegmente in traditionellen Märkten (USA und andere westliche Industrieländer) sowie Zukunfts- und Nischenmärkte (Afrika, Zentralamerika).
Um die Vielzahl relevanter Themen und Zielmärkte zu bearbeiten, kommen bei der Durchführung der verschiedenen Veranstaltungen standardisierte Leistungsangebote zum Einsatz − bedarfsorientiert und flexibel. Die konkrete Programmplanung erfolgt jedes Jahr auf der Grundlage eines Ideenwettbewerbs aus der verfassten Wirtschaft zusammen mit den Akteuren der deutschen Außenwirtschaftsförderung.
Nicht zuletzt wegen des breiten Angebotsspektrums ist die Bilanz des MEP nach zehn Jahren Programmdauer positiv, wie die Zahlen beweisen: Rund 16.000 Unternehmen aus Deutschland haben seit der Gründung 2012 an Veranstaltungen des MEP teilgenommen. Mehr als 1.300 dieser Veranstaltungen fanden vor Ort statt, also in einem der 110 Länder, in denen die Teilnehmenden der MEP-Events unterwegs waren. Die potenziellen Geschäftspartner führen pro Jahr circa 10.000 Gespräche – und zwar mit Erfolg: Die Unternehmen konnten nach Berechnungen aus dem Monitoring des Programms bislang Umsätze in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro generieren, weil sie am MEP teilgenommen hatten.
Von Anfang an ist die Aus- und Weiterbildungsbranche im MEP berücksichtigt und vertreten. Durch die zielgerichtete Exportflankierung wird die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen beruflichen Bildungswirtschaft gestärkt − vor allem von kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Sitz in Deutschland.
Unterbranchen im Bereich Aus- und Weiterbildung des MEP
- Lernmaterialien
- eLearning
- Lernsoftware
- Lernlaborausstattungen
- Trainingsangebote, Kurse und Ausbildungsprogramme
- Trainingskonzepte und Systeme
- Qualitätsmessung und Zertifizierung
- Beratungsdienstleistungen
Die Auswahl der jeweiligen Zielmärkte und Themenschwerpunkte richtet sich nach dem allgemeinen Marktpotenzial, dem Bedarf der Bildungswirtschaft und den bildungspolitischen Entwicklungen im Zielland. Sofern Erfahrungswerte oder Anknüpfungsmöglichkeiten an vorherige Markterschließungsprojekte vorliegen, werden auch diese berücksichtigt.
Allein von 2018 bis 2022 wurden 46 Projekte im Bereich der Aus- und Weiterbildung durchgeführt, davon:
- 26 Geschäftsanbahnungen
- 11 Informationsveranstaltungen
- 4 Markterkundungen
- 5 Informationsreisen
Verteilt waren die Projekte auf vier Kontinente:
- Afrika: 20 Projekte in 14 Ländern
- Asien: 15 Projekte in 12 Ländern
- Europa: 9 Projekte in 7 Ländern
- Amerika: 2 Projekte in 1 Land
An den 46 Projekten nahmen 341 Unternehmen teil, davon 69 mehrfach; der Spitzenwert liegt bei 16 Teilnahmen eines einzelnen Unternehmens. Insgesamt wurden 524 Projektteilnahmen zwischen 2018 und 2022 gezählt, durchschnittlich 11 Unternehmen pro Projekt.
341 Unternehmen (davon 87 Prozent kleine und mittlere Unternehmen und 32 Prozent Kleinstunternehmen) beteiligten sich an einer Bewertung des Programms: Über 85 Prozent urteilten mit "sehr gut" und "gut", davon über 45 Prozent mit "sehr gut".
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