Online-Podium zur schulischen Medienentwicklungsplanung
Berlin, April 2016 - Keine Hard- und Software-Ausstattung ohne pädagogisches Nutzungskonzept! So lautet die Forderung spätestens nach Studien zur Medienkompetenz bei SchülerInnen und Schülern wie ICILS oder dem Länderindikator 2015. Aber wie können Schulen ihre pädagogischen Bedarfe formulieren? Darüber diskutieren ExpertInnen aus Schulpraxis und Schulberatung am Donnerstag, den 14. April 2016 um 17.30 Uhr im zweiten von itslearning veranstalteten Online-"itstalk".
Gelingensbedingungen für schulische Medienbildung
Dr. Ulrike Möller, Referentin für Medienbildung im Medienpädagogischen Zentrum des IQ MecklenburgVorpommern stellt fest, dass sich die "schulische Medienbildung im Spannungsfeld zwischen Forderungen, Notwendigkeiten, Ängsten, Wünschen und Visionen nur dann effizient und nachhaltig entfalten kann, wenn sie schulindividuell, systematisch, transparent und kooperativ entwickelt wird." Sie teilt Ihre Erfahrungen aus dem "Audit - Auf dem Weg zur Medienschule", das in M-V entwickelt wurde und mit großem Erfolg an 16 ausgewählten Schulen getestet wurde.
Medienbildung wird an vielen Schulen "trotz" katastrophalem Ressourcenmangel angegangen
Jürgen Stark, Schulleiter an der Regelschule Meuselwitz (seit 2001 Medienschule in Thüringen) beschreibt den für Schulen zu leistenden Kraftakt wie folgt: "Der Umgang mit Medien insgesamt hat sich an unserer Schule komplett geändert. Heute setzen wir auf mobile Geräte wie Tablets. Der Weg dort hin war schwierig aber lohnenswert. Es ist katastrophal, dass der Medieneinsatz komplett von Lehrkräften und Schulen geplant werden muss."
Medienberater sind in NRW das oft fehlende Bindeglied zwischen Schulen und Schulträgern
Birgit Giering, pädagogische Mitarbeiterin bei der Medienberatung Nordrhein-Westfalen, definiert "drei Ausbaustufen der Medienentwicklungsplanung":
- Das Lernmittelkonzept der Fachkonferenzen,
- das Medienkonzept als integrativer Bestandteil des Schulprogramms und
- die kommunale Medienentwickungsplanung.
In NRW wird zudem auf Medienberaterinnen und Medienberater gesetzt, die u. a. das Bindeglied zwischen Schulen und Schulträgern sind. Sie nehmen somit auf der Schnittstelle von staatlichen und kommunalen Aufgaben eine wichtige Rolle ein, die ofmals gar nicht vorhanden ist.
Selbstverständlich: Medienbildung muss integraler Bestandteil der Schulentwicklung sein!
Markus Wagner, stellvertretender Schulleiter am Raiffeisen-Campus, einem innovativen privaten Ganztagsgymnasium in Rheinland-Pfalz, definiert die Vision der Schule des 21. Jahrhunderts wie folgt: "Der sinnvolle Umgang von Schülern und Lehrern mit elektronischen Medien in Lernprozessen ist genauso selbstverständlich wie die Nutzung von Büchern, Heften und Stiften heute und gestern. Dafür muss Medienentwicklung ein integraler Bestandteil der Schulentwicklung sein."
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