Weiterbildung auch im Homeoffice flexibel und digital gestalten
Köln, September 2020 - (von Dirk Markner, Rosetta Stone) Homeoffice ist gekommen um zu bleiben: In den letzten Monaten setzten Unternehmen nachweislich verstärkt auf Homeoffice-Modelle und stellten fest, dass sie sogar konstant und flächendeckend funktionieren können. Lange war das Arbeiten von zu Hause aus nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Doch jetzt wurde aus der Not eine Tugend und die sogenannte Remote-Work könnte dauerhaft reale Bürozeiten ersetzen. Das bedeutet, dass auch andere Bereiche des Arbeitslebens sich neu erfinden müssen – wie etwa die Weiterbildung.
Für viele Unternehmen schien die Umstellung ein Kraftakt. Doch "Remote Work" ist mittlerweile gelebte Normalität. Der Kurznachrichtendienst Twitter will seine Mitarbeiter beispielsweise dauerhaft ins Homeoffice schicken. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg rechnet fest damit, dass die Hälfte des Personals nach 2020 "remote" arbeiten wird. Und auch den Mitarbeitern gefällt die neue Flexibilität. Viele Arbeitgeber schaffen daher neue Strukturen für verstärktes Arbeiten von zu Hause aus oder investieren sogar in den permanenten Umbau hin zum Mobile-Office.
Teil dieser neuen Strategie sind auch individuelle Weiterbildungsprogramme. Denn wenn die Präsenzzeiten im Unternehmen wegfallen, werden sich Mitarbeiter, Kollegen und ganze Teams in Zukunft dezentraler und womöglich auch internationaler aufstellen müssen. Fort- und Weiterbildungsangebote sollten daher autark, zeit- sowie ortsunabhängig zu organisieren sein – und letztlich auch im Homeoffice motivieren können.
Weiterbildungskonzepte in die Arbeit 5.0 integrieren
Betriebliche Fort- und Weiterbildungsangebote im Frontalunterricht beziehungsweise in Präsenzveranstaltungen sind für Unternehmen auch immer mit erheblichem finanziellen Aufwand sowie Engpässen im Zeitmanagement verbunden. Und heute mehr denn je muss auch die Weiterbildung den Übergang in die Homeoffice-Strukturen standardisieren. Also trotz räumlicher Distanz einheitliche Levels definieren – und gleichzeitig die Erfolgsmessung nachvollziehbar garantieren.
Viele Ressorts der Fort- und Weiterbildung lassen sich mit digitalen Methoden und Lernwelten tatsächlich effizienter durchführen als beim analogen Lernen in Klassenräumen. Das Angebot von eLearning-Methoden ist allerdings in vielen Unternehmen noch ausbaufähig.
Natürlich setzt das Ganze auch ein gewisses Maß an Disziplin und Motivation der Teilnehmer voraus. Jedoch bleibt das "wann, wie oft und wo" den Lernenden überlassen. Und darum geht es ja im Homeoffice: Flexibilität und Individualität.
Vorteile des eLearnings am Beispiel Fremdsprachentraining
Eine Disziplin der Weiterbildung, die durch das Zusammenspiel von Digitalisierung und Globalisierung besonders an Bedeutung gewonnen hat, ist das Fremdsprachentraining. Unternehmen agieren immer stärker international, sind mit Kunden und Zweigstellen in anderen Ländern vernetzt. Immer mehr Teams setzen sich aus Mitarbeitern zusammen, die auf globaler Ebene zusammenarbeiten. Um den Dialog zwischen Abteilungen, Kunden und weiteren Interessensgruppen zu ermöglichen, müssen Mitarbeiter auf ein einheitliches Sprachniveau gebracht werden. Gerade für das Sprachtraining bietet sich dabei ein digitaler Ansatz an.
Das eLearning-Konzept trennt im Ansatz Dozenten und Lernende von einheitlichen, kollektiven (Aus-)Bildungsprozessen und geht auf die individuellen Anforderungen, Wünsche, Ziele, Bedürfnisse und letztlich auch auf das vorhandene Niveau jedes Einzelnen ein.
Kostenreduzierung und einfache Administration
Klassische Sprachkurse – also Frontalunterricht – mit allen Teilnehmern unter einen Hut zu bringen verlangt einiges an Organisation. Digitale Sprachlernlösungen dagegen sind zentral planbar und können problemlos an mehreren (internationalen) Standorten adaptiert werden. Wenn Teams dezentral im Homeoffice oder sogar in verschiedenen Regionen oder Ländern "remote" arbeiten, ein entscheidender Vorteil.
Flexible Lernerlebnisse individuell angepasst
Jeder Lerner verfolgt seine eigenen Ziele und geht mit anderen Voraussetzungen in einen Sprachkurs. Selten sind alle Teilnehmer auf einem einheitlichen Niveau. Mittels digitalem Sprachtraining können die unterschiedlichen Leistungs-Levels sowie Lernziele jedoch ermittelt und individuell angepasst werden. Lernmaterialien können beliebig oft wiederholt und so verinnerlicht werden. Zudem stehen jedem Lernenden im besten Fall kompetente Live-Tutoren zur Seite, die unterstützen, erklären und motivieren können. Regelmäßige Inhaltsüberprüfungen dienen der Selbstreflektion, als Feedback und Lernkontrolle.
Erfolgsanalyse und Auswertung
Ergebnisse und der Verlauf des Lernfortschritts können heutzutage sehr gut nachvollzogen werden. Dies sollte natürlich in jedem Fall unter genauester Einhaltung der Datenschutzrichtlinien im jeweiligen Unternehmen erfolgen. Im Abgleich mit vorab definierten Unternehmens- und Mitarbeiterzielen lassen sich so Erfolg und verpasste Ziele ganzheitlich sowie individuell dokumentieren. Diese Daten werden dann zu verwertbaren Informationen konvertiert. Anhand der vorliegenden Informationen können Lernfortschritte oder -erfolge ausgewertet, gesteuert und so der Workflow optimiert werden.
Motivation, Game-Based-Learning und Zertifikate
Die Motivation aus dem Erfolg schöpfen – auch das ist eLearning. Zum Beispiel durch Zertifikate und Auszeichnungen, etwa die TOEFL-Zertifizierung, die man von klassischen Sprachkursen kennt. Auch KI-Technologien haben durchaus ihre motivierenden Reize. So können beispielsweise interaktive Elemente wie Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) reale Umgebungen simulieren und um virtuelle Bausteine oder digitale Informationen erweitern.
Eines der wichtigsten Elemente des eLearnings sind dabei virtuelle Klassenräume; Video-Chats mit Lerngruppen und/oder Tutoren. Die Lernenden testen hier ihre Kenntnisse in praxisnahen Situationen, kommunizieren mit anderen Lernenden, studieren gemeinsam, tauschen sich aus – alles ohne sich physisch im selben Raum zu befinden.
Digitales Training versus Homeoffice – Und statt oder
Digitale Bidlungstechnologienen, die sogenannte „Education Technology” (EdTec), vermitteln komplett neue Lernwelten und -methoden – individuell, flexibel, autark, effizient sowie orts- und zeitunabhängig. Aufgrund bereits existierender Infrastrukturen sind sie auch komfortabel in alle digitalen Geschäftsprozesse zu integrieren. Mit der Entwicklung von Mitarbeiterkompetenzen, vor allem auch im sprachlichen Bereich, können Unternehmen sich neue Märkte erschließen, die Zusammenarbeit – auch über internationale Teams hinweg – stärken und junge Talente im "War of Talents" für sich gewinnen.
ELearning-Konzepte sind aktuell, zu einer Zeit wo "Remote Work" die Arbeitswelt neu sortiert, fast alternativlos. Ganze Teams an einen Tisch zu bekommen wird immer schwieriger. Insbesondere für international operierende Unternehmen schaffen digitale Weiterbildungsmöglichkeiten ein standardisiertes Lernangebot für verschiedene Standorte, das mit wenig Aufwand und geringen Kosten realisiert werden kann und stets an die Bedürfnisse des "New Work" angepasst wird.
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