Weiterbildung - aufgabenorientiert und zukunftsgewandt
Düsseldorf, Oktober 2021 - (von Dirk Markner, Rosetta Stone) Was Arbeitnehmer:innen wollen und können müssen, hat sich mit der Pandemie verändert. Eine globalere und digitalere Wirtschaft bringt zwangsläufig neue Anforderungen an Fähigkeiten und Weiterbildungswünsche mit sich. Der Ruf nach "Personal Growth" ist lauter geworden. Für Unternehmen birgt das große Chancen, wenn sie die Weiterbildung aufgabenorientiert und zukunftsgewandt angehen.
Der Qualifikationsmix, den Arbeitnehmer:innen künftig mitbringen müssen, hat sich verändert. Gebraucht werden weniger kognitive, dafür mehr soziale, emotionale und technologische Kompetenzen – zu diesem Schluss kommt ein Bericht des McKinsey Global Institute, der die pandemiebedingten Auswirkungen auf den Beschäftigungsmix untersucht. Bis zu 25 Prozent mehr Arbeitnehmer:innen als bislang geschätzt seien möglicherweise von einem Berufswechsel betroffen und müssen sich neue Fertigkeiten aneignen, so heißt es darin.
Der pandemiebedingte Strukturwandel verlangt neue Fähigkeiten
Tatsächlich haben sich Geschäftsbereiche und ganze Berufszweige unter dem Eindruck der Krise stark gewandelt. Der Online-Handel erlebt einen erheblichen Aufschwung, der Austausch mit Partner:innen und Lieferant:innen läuft hauptsächlich digital, und virtuelle Verkaufserlebnisse werden zum Aushängeschild. Diese rasante Geschwindigkeit mussten die Mitarbeiter:innen mitgehen und von heute auf morgen neue Kompetenzen entwickeln.
Hinzu kommt der plötzliche Strukturwandel in eine Remote-Work-Gesellschaft. Ein Großteil der Menschen wechselte im Frühjahr 2020 ins Homeoffice und hat es sich inzwischen in der neu gewonnenen Flexibilität bequem gemacht. Viele Unternehmen stellen sich daher bereits auf hybride Zukunftsmodelle ein und gestalten statische Büroplätze in variabel nutzbare Begegnungsstätten um. Nicht zuletzt, weil das standortunabhängige Arbeiten auch die Talentsuche leichtgängiger macht. Wo jemand arbeitet, spielt keine Rolle mehr.
Teams werden globaler, multikultureller und profitieren von mehr Diversität. Das stellt allerdings auch neue Anforderungen an die Zusammenarbeit und an die Qualifikationen, die Mitarbeiter:innen für die Arbeitswelt 4.0 mitbringen sollten.
Die Konzentration auf Fähigkeiten, die die Zusammenarbeit fördern
Für Unternehmen ist es gerade jetzt entscheidend, eine aktive Rolle bei der (Um)Schulung und Überführung in neue Tätigkeiten zu übernehmen. Wichtig dabei ist es, nicht mit der Gießkanne vorzugehen, sondern sich gezielt auf zukunftsrelevante Fähigkeiten und individuelle Lösungen zu konzentrieren.
Wenn das standortunabhängige Arbeiten in globalen und multikulturellen Teams erfolgversprechend sein soll, müssen Barrieren abgebaut und eine leichtgängige Zusammenarbeit gefördert werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür sind sprachliche Kompetenzen – weit über das berufliche Fachvokabular hinaus. Denn Sprache schafft Verbindung, Miteinander und kurze Wege.
Sprachliche Barrieren mindern die Teameffizienz
Ein Beispiel: Eine Mitarbeiterin kann in ihrem Themenkomplex ohne Probleme eMails in chinesischer Sprache verfassen. Der Austausch per Telefon oder Videokonferenz fällt ihr allerdings schwer – vor allem, wenn es um andere Gesprächsinhalte geht. Ihr fehlt die nötige Konversationssicherheit.
Aufgrund der sprachlichen Barriere kann dieses Team nicht vollständig zusammenwachsen. Die Mitarbeiterin wird automatisch immer erst den Schriftkontakt wählen. Das lähmt einen schnellen Austausch und kreative Lösungsfindung.
Fördert das Unternehmen hingegen gezielt die sprachliche Kompetenz dieser Mitarbeiterin, wird das am Ende nicht nur mehr Effizienz und Schnelligkeit in Prozesse bringen, sondern das Wir-Gefühl mit den Überseekollegen und -kolleginnen steigern. Durch ein besseres Verständnis untereinander lässt sich der Zusammenhalt ausbauen.
Die Krise hat den Ruf nach flexiblen und individuellen Lösungen befeuert
Das Homeoffice hat die sprachliche Weiterbildung von Mitarbeiter:innen dabei erheblich vereinfacht. Setzten vor der Pandemie noch einige Unternehmen auf das Inhouse-Sprachtraining im Klassenverband, haben jetzt viele das Potenzial digitaler Angebote erkannt.
Ein entscheidender Vorteil ist die Konzentration auf individuelle Anforderungen und Bedürfnisse, die ein Online-Fremdsprachentraining möglich macht. Während der Krise wurde der Wunsch nach Flexibilität und Individualität unter vielen Mitarbeiter:innen noch einmal befeuert. eLearning-Angebote versprechen eine zeitgemäße Antwort darauf.
Virtuelles Training ist inzwischen gelernt
Im Online-Sprachtraining können Mitarbeiter:innen das für sie passende Format wählen und genau dann lernen, wenn es in ihren Tagesplan passt und ihrer Lernkurve entspricht. Das kann abends via Handy-App von der Coach aus sein oder an einem fixen Termin wöchentlich am Laptop. Die Lerninhalte sind dabei nicht starr vorgegeben, sondern können individuell an aktuelle Arbeitsthemen angepasst und damit "on the job" vertieft werden. In kleinen Lerneinheiten können Mitarbeiter:innen sich ganz einfach mal zwischendurch neue Sätze erarbeiten, die sich via Bild, Text und Phonetik nachhaltig einprägen.
Auch persönlicher Austausch ist digital möglich und nach der Homeoffice-Routine der vergangenen Zeit inzwischen gelernt. In einem fachbezogenen Einzel- oder Gruppen-Tutoring mit einem "Native Speaker" können Mitarbeiter:innen über den Bildschirm ihre Konversationssicherheit verbessern.
Lernerfolge müssen nachvollziehbar sein
Natürlich möchten Mitarbeiter:innen ihre Lernerfolge auch nachvollziehen können. Erfolg motiviert! Und auch für Unternehmen werden KPIs immer wichtiger. Das digitale Sprachtraining ist dank digitalem Monitoring skalierbar, der Return on Investment wird transparent. Aufgrund individueller Lösungen sind Lernbereitschaft und Lernfähigkeit dabei meist sehr hoch. Denn mit neuen Anforderungen ist auch der Ruf nach "Personal Growth" und lebenslangem Lernen lauter geworden.
Die Konzentration auf Fähigkeiten bringt Wettbewerbsvorteile
Die gezielte Konzentration auf zukunftsrelevante Fähigkeiten birgt also große Chancen für Unternehmen – nicht nur mit Blick auf eine wachsende Innovationsfähigkeit, sondern auch im War for Talents. Denn ein attraktives modernes Weiterbildungsangebot strahlt natürlich auch nach außen. Gelingt es Unternehmen sich auf die Fähigkeiten zu konzentrieren, die es jetzt und in Zukunft braucht, um die standortunabhängige Zusammenarbeit zu fördern, wird das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein.
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