"Transformation Bamm": Dietmar Dahmen auf der PERSONAL Nord
Hamburg, März 2017 - Welche Unternehmen haben bei der Digitalen Transformation die Nase vorn? "Die Kultur macht den Unterschied", glaubt Dietmar Dahmen, Chief Innovation Officer des IBM-Tochterunternehmens "ecx.io", Co-Founder der Öko-Plattform "Earthback" und Creative Consultant. Er eröffnet als Keynote Speaker der Messe PERSONAL2017 Nord neue Perspektiven: Am Mittwoch, 26. April, rockt er "Personalkapitäne" in eine digitale Zukunft.
"Digital Leadership ahoi!" So lautet das Motto, wenn Dietmar Dahmen in Hamburg auf die Bühne tritt. Der Trendsetter aus Marketing und Werbung knöpft sich auf der Personal NORD die Zukunft der Arbeitswelt vor. "Wirkliche Innovation erkennt ein Problem und findet dafür eine neue Lösung", so der Zukunftsvisionär. In der Arbeitswelt sei das nicht so einfach – zum Beispiel beim mobilen Arbeiten: Lästige Anfahrtswege zur Arbeit fielen weg und Mitarbeiter erhielten mehr Freiheiten. Aber: "Mobiles Arbeiten ist vielschichtig. Die größte Hürde ist nicht technisch – die Technik ist vorhanden. Die größte Hürde ist auch nicht rational – wir sehen die Vorteile. Die größte Hürde ist emotional – und da sind wir bei der Kultur", so Dahmen.
Heute herrsche in Unternehmen noch immer eine Kontrollkultur vor, gekennzeichnet von Anwesenheitsüberwachung und Misstrauen. Beim mobilen Arbeiten seien hingegen Selbstorganisation und Vertrauen gefragt. "Das kann erstens nicht jedes Unternehmen und zweitens auch nicht jeder Mitarbeiter."
Emotionen sind der Sand im Getriebe
Eine neuartige Kultur werde auch aus anderen Gründen wichtiger: "Heute gibt es kaum noch schlechte Produkte. Meist ist die Qualität bei vielen ähnlich. Den entscheidenden Unterschied macht die Kultur." Um Innovationen voranzubringen, brauche es abteilungsübergreifende Kooperation. Dafür müsse man Missionare im Unternehmen finden: Menschen, die bereit seien zu lehren, zu lernen, Kulturen zu verstehen und Neues anzunehmen. "Es ist wie bei der Technik: Die rationalen Vorteile sind uns klar, die emotionalen Hürden sind der Sand im Getriebe."
In einer Arbeitswelt, in der Maschinen immer mehr Aufgaben übernehmen, sind laut Dietmar Dahmen Emotionen die Währung des Erfolgs. Die menschlichen Arbeiten gingen auf der Maslowschen Bedürfnispyramide nach oben: Sie bedienten stärker soziale und individuelle Bedürfnisse und den Wunsch nach Selbstverwirklichung. Physiologische Angelegenheiten und selbst Aspekte wie Funktion und Sicherheit erledigten Maschinen. "Also brauche ich Menschen, die empathisch sind, mitdenken können und eine Ausnahme machen."
Die Maschine macht die Arbeit, der Mensch die Kultur
Schwierigkeiten hätten Maschinen heute auch noch mit dem Bauchgefühl, da es schwer zu quantifizieren sei. "Wenn ich in ein Hotelzimmer komme, weiß ich innerhalb von wenigen Millisekunden, ob es schön ist oder nicht – aufgrund von vielen unterschiedlichen Informationen wie Geruch, Aussehen, Layout. Der raffinierte Mix macht‘s." Ebenso verhalte es sich mit Live-Erlebnissen: Egal, ob Bundesligaspiel oder Messe – vom nackten Inhalt her könnte jedes Event virtuell ersetzt werden. "Bild und Ton mögen gleich sein, aber das Gefühl, der Geruch, die Masse, die Begeisterung, der Schweiß – alle diese Dinge fehlen. Dieses Gesamterlebnis kann ich nicht nachmodellieren."
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