LMS ist zentraler Katalysator für Wandel an Hochschulen
London/Stuttgart, Juli 2018 - Haben Hochschulen den Anschluss verpasst und geraten ins Hintertreffen, wenn sie sich nicht neu aufstellen? Diesen Eindruck gewinnt, wer das aktuelle IDC Market Spotlight "Digitale Transformation in Deutschlands Hochschulbildung: Wie ein modernes Learning Management System (LMS) Veränderungen bewirken kann" liest.
Die Marktanalysten machen klar, dass die digitale Transformation auch Bildungseinrichtungen unter Handlungsdruck setzt und eine Neuaufstellung erfordert. Die Hochschulbildung ändert sich: Studierende und Arbeitgeber erwarten von Bildungseinrichtungen die Vermittlung von Kompetenzen, mit denen Absolventen am Arbeitsmarkt von heute erfolgreich bestehen.
Nur Minderheit der Bildungseinrichtungen geht Digitalisierung an
Dem aufmerksamen Beobachter wird deutlich: Neben politischen Einflüssen wirken viele zusätzliche Treiber auf den Bildungsbereich. Ob Budget-Kürzungen, Dozentenmangel oder alternative Lernwege, die Wissens- und Kompetenzvermittlung ist im Wandel. Hinzu kommen technische und pädagogische Neuerungen: Lehrende erwarten Möglichkeiten, um Konzepte wie Blended Learning oder Erklärvideos zu nutzen; Lernende wollen ohne Orts- oder Zeitbindung lernen und bei ihrem individuellen Wissensstand abgeholt werden.
Auf diese Situation müssen sich Universitäten, Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen viel besser einstellen, fordern die Analysten von IDC. Zwar konstatiert IDC in einer aktuellen europäischen Branchenstudie, dass 25 Prozent der Bildungseinrichtungen die digitale Transformation angehen. Doch 75 Prozent haben eben – so die Analysten – noch keine "konkreten Pläne in Bezug auf die digitale Transformation oder sind sich der Auswirkungen auf ihre Institution nicht bewusst."
Was tun laut IDC? – Lernmanagement Systeme erneuern!
IDC betrachtet digitale Technologien als Katalysator für Veränderungen in der Hochschulbildung, die sich auf alle Bereiche auswirken: von der Lehre bis hin zu den zugrundeliegenden Geschäftsprozessen. Viele Bildungseinrichtungen verschließen sich jedoch laut IDC nach wie vor einer digitalen Transformation. Die Herausforderung dabei ist umfassend: Bildungseinrichtungen müssen eine klare Vorstellung davon entwickeln, wie die Studentenschaft der Zukunft aussieht, welche Anforderungen sie hat und wie sie die - digitalen und analogen - Angebote nutzen möchte.
Nur so können Bildungsinstitutionen Alleinstellungsmerkmale entwickeln, einen nachweisbaren Mehrwert bieten und am Hochschulmarkt bestehen. "Sich auf eigene Stärken konzentrieren" und den "Entrepreneurship-Gedanken durch alle Bereiche der Universität ziehen" könnte man noch ergänzen. IDC hat Bildungseinrichtungen analysiert, die diesen Weg bereits beschritten haben und sich neu aufstellen. Der Befund der Analysten: "Die Erneuerung älterer Lernmanagement Systeme (LMS) ist der wichtigste Impulsgeber für den Beginn der digitalen Transformation."
Konkret: Fallstudien, Checkliste und Empfehlungen runden IDC Papier ab
IDC untersucht, wie Bildungseinrichtungen durch Implementierung oder Aktualisierung eines LMS Lernerfahrungen bieten können, die nicht nur die Erwartungen von Studierenden, Lehrkräften und Arbeitgebern gleichermaßen erfüllen, sondern auch Mehrwert für die Ausrichtung der Bildungseinrichtungen schaffen.
Dabei wird die Rolle von Technologie als Katalysator zwar anerkannt, allerdings – so IDC – schränken bislang viele Engpässe den Bildungssektor bei der Adaption neuer Technologien ein: Personelle, zeitliche oder finanzielle Ressourcenbeschränkungen erschweren Evaluation und Einführung neuer Technologien, umfangreiche Legacy-Systeme benötigen aufwändige Wartung und Anpassung. Glückt die Anpassung, können Bildungseinrichtungen aber erfolgreich ihre Kernkompetenz herausstellen und schärfen: die Erstellung und Vermittlung hochwertiger Lerninhalte und -erfahrungen.
Lesenswert sind die Fallstudien. Am Beispiel der eidgenössischen École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und der deutschen Mannheim Business School zeigt das Papier Herausforderungen, Überlegungen und Lösungsschritte aus der Praxis. Eine Übersicht mit den wichtigsten funktionalen Anforderungen sowie konkrete strategische Handlungsempfehlungen für Bildungseinrichtungen runden das IDC Papier ab.
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