Innovation durch Blended Learning
Augsburg, Januar 2004 - Aus dem Dilemma heraus, eine neu angetretene Professur mit viel zu vielen Studenten bewältigen zu müssen, entschied sich die Professorin für Medienpädagogik an der Universität Augsburg, Gabi Reinmann-Rothmeier, eine "semi-virtuelle Vorlesung" zu konzipieren. Prozess und Ergebnis stellt sie jetzt in Buchform vor.
Denn so hat sie Neuerungen eingeführt, die eine nachhaltige Veränderung der Hochschuldidaktik mittels Neuer Medien propagieren.
"Der Blended Learning-Ansatz nimmt für sich in Anspruch, an den Bedürfnissen und Voraussetzungen der Lernenden anzusetzen und von daher -šanschlussfähige' Informationen zur persönlichen Wissenskonstruktion zu bieten", schreibt die Autorin. Im Zentrum der Überzeugungen von Reinmann-Rothmeier steht der konstruktivistische Ansatz des Lehrens und Lernens in Form von "selbstbestimmtem und entdeckenden Lernen, handlungsorientiertem Unterricht, Lernen in fächerübergreifenden Projekten und Selbstevaluation von -šProdukten' selbständiger Arbeit".
Reinmann-Rothmeier stützt ihre Theorie auf die eigene Entwicklungserfahrung einer "semivirtuellen Vorlesung" an der Universität Augsburg. Dabei musste sie "aus der Not eine Tugend machen", eine "neue Form des eLearning" für den regulären Hochschulbetrieb entwickeln, dabei zwar auch "Orientierungswissen" vermitteln, aber auch und trotz "Massen" von Studenten Medienkompetenz durch eine Veranstaltung aufbauen. Das stellt sie durch ein eng gedrängtes Logbuch dar von Entwicklung, Organisation und Durchführung der semi-virtuellen Vorlesung, das sich spannend liest und Einblicke in die alltägliche Wirklichkeit unserer Hochschulen gibt.
"Didaktische Innovation durch Blended Learning. Leitlinien anhand eines Beispiels aus der Hochschule", Gabi Reinmann-Rothmeier, unter Mitarbeit von Frank Vohle, Frederic Adler und Heidi Faust.
Verlag Hans Huber Bern 2003, 120 Seiten, ISBN: 3-456-83952-9, EURO 24,95