Fünf Trends für HR und Talent Management 2019
Düsseldorf, Januar 2019 - Für die Bereiche Personal- und Talent Management war 2018 ein ereignisreiches Jahr, geprägt von Veränderungen und Entwicklungen. Trends wie die Digitalisierung oder der Fortschritt beim Einsatz von Technologien wie AI und Blockchain haben sich nachweislich sowohl auf die Zukunft unseres Arbeitslebens als auch auf die Fähigkeiten ausgewirkt, die HR-Fachkräfte bei Mitarbeitern suchen und fördern müssen. Diese Trends werden auch in den kommenden Jahren relevant bleiben. Liam Butler verfolgt als Verantwortlicher für das EMEA-Geschäft von SumTotal aufkommende Trends im Bereich HR und Talent Management sehr genau. Auf der Grundlage seiner Beobachtungen und Dialogen mit Kunden, Partnern und Industrieverbänden, hat er fünf wichtige Trends zusammengefasst, die für das Jahr 2019 zu erwarten sind.
- Digitalisierung und Automatisierung prägen künftige Arbeitsanforderungen
Durch die fortschreitende Nutzung von Technologien wie AI, Machine Learning und Blockchain im Zuge der Digitalisierung, werden viele Routineaufgaben im Arbeitsalltag automatisiert. Dies wird sich auf die Fähigkeiten auswirken, auf die sich die Unternehmen bei ihrer zukünftigen Belegschaft konzentrieren müssen. Laut Weltwirtschaftsforum gehören zu den wichtigsten Kompetenzen in unserer zunehmend automatisierten Welt, komplexe Problemlösungsfähigkeiten, kritisches Denken, kognitive Flexibilität und Führungsqualitäten.
Mit anderen Worten, technische Fähigkeiten werden wahrscheinlich zweitrangig sein. Die Entwicklung starker sozialer Fähigkeiten und aktives Lernen werden einen höheren Wert haben, da dies Fähigkeiten sind, die Maschinen nicht so leicht reproduzieren können. Dazu gehören etwa Kreativität, emotionale Intelligenz, Zusammenarbeit und Kommunikation.
- Zukunftssicher: Die neue Generation an Mitarbeitern erwartet berufliche Perspektiven
Mit zunehmendem Fachkräftemangel wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich als attraktiver Arbeitgeber im globalen "War for Talents" zu positionieren. Sie müssen insbesondere der neuen Generation von Mitarbeitern zeigen, dass ein Job in ihrem Unternehmen ein strategischer Schritt für den zukünftigen Karriereweg ist. Talent Management-Systeme unterstützen Unternehmen heute dabei, die Ziele von Personal und Unternehmen miteinander in Einklang zu bringen.
Mitarbeiter können durch individuelle Trainingsvorschläge unterstützt werden, die den nächsten Karriereschritt ermöglichen. Eine Organisation kann gleichzeitig offene Stellen mit bestehenden Mitarbeitern abgleichen, die möglicherweise für diese Position geeignet sind oder nur wenige zusätzliche Schulungen und Zertifizierungen benötigen. Auf diese Weise sparen Unternehmen nicht nur Recruiting-Kosten, sondern verhindern den Verlust qualifizierter Mitarbeiter, die anderenorts nach Karrieremöglichkeiten suchen.
- Digitale Datenanalysen unterstützten Talent Management
Digitale Systeme erleichtern es Unternehmen zu sehen, für welche Positionen sich Mitarbeiter am besten eignen. Die Analyse von Fähigkeiten, Qualifikationen und Interessen der Mitarbeiter hilft HR-Verantwortlichen dabei, Angestellte aktiv beim Erreichen ihres nächsten Karriereziels zu unterstützen und eine Position zu finden, für die sie nicht nur qualifiziert sind, sondern an der sie auch Freude haben und sich entfalten können.
- Ein solider Rahmen für flexible Arbeitszeiten
Flexible Arbeitszeiten, Teilzeit, Jobsharing und Home Office sind Modelle, die in den letzten Jahren von vielen Unternehmen diskutiert und vielerorts erfolgreich umgesetzt wurden. Es gibt viele stichhaltige Argumente für flexible Arbeitsbedingungen, die es den Mitarbeitern erleichtern, mit längeren Anfahrtswegen umzugehen, familiäre Verpflichtungen mit der Arbeit zu vereinbaren und eine insgesamt bessere Work-Life-Balance zu erreichen. Dennoch gibt es auch Bedenken, sowohl in der Unternehmensführung, als auch bei den Mitarbeitern. Je mehr dezentral und remote gearbeitet wird, desto schwieriger wird oft die erfolgreiche Teamarbeit.
Viele Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit, ein Brainstorming mit Kollegen durchzuführen. Die kurze Diskussion einer Idee oder eines Problems in der Kaffeepause führt manchmal zu einem besseren Ergebnis, als stundenlang alleine zu recherchieren. Aufgrund des zunehmend fließenden Übergangs zwischen Arbeit und Privatleben ist es für viele auch schwierig, eine Linie zu ziehen und sicherzustellen, dass sie in ihrer Privatzeit ungestört sind. Daher ist es wichtig, einen soliden Rahmen zu schaffen, der Flexibilität ermöglicht, jedoch auch Raum und Zeit für wichtige Teamarbeiten sowie Richtlinien für eine gute Work-Life-Balance bietet.
Digitale Tools können Unternehmen dabei unterstützen, Flexibilität zu fördern und Teams virtuell zu vernetzen. Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass die persönliche Zusammenarbeit auch weiterhin eine wichtige Komponente des Erfolgs bleibt.
- Lokalisierung: global zu sein bedeutet auch, sich an die lokalen Bedürfnisse anzupassen
Heute haben immer mehr Unternehmen Büros und Mitarbeiter in verschiedenen Regionen. Dabei ist es für jedes Unternehmen wichtig, Schlüsselwerte mit der gesamten Belegschaft zu teilen. Genauso wichtig ist es aber auch, auf lokale Präferenzen und Bedürfnisse einzugehen. Dies gilt nicht nur für den Umgang mit Kunden und die Anpassung der Vertriebsstrukturen, sondern auch für den Umgang mit den Mitarbeitern und die Anpassung der Arbeitsbedingungen. Während ein bestimmtes Modell in Kalifornien oder Tokio sehr gut funktionieren kann, haben die Mitarbeiter in der Schweiz möglicherweise ganz andere Erwartungen und Anforderungen an ihre Arbeitszeitmodelle, Arbeitsprozessunterstützung oder Karriereplanung.
Daher ist es sehr wichtig, regional angepasste Modelle anzubieten. Digitale Tools bieten Unterstützung bei der Ermittlung der Präferenzen der Belegschaft und zeigen auf, wie gut bestimmte Programme in den einzelnen Regionen angenommen werden. HR-Teams erhalten so wichtige Einblicke, die sie mit ihrem lokalen Knowhow sowie einem offenen Dialog mit den Mitarbeitern kombinieren können.
Dies sind nur einige der Trends und Faktoren, mit denen sich Unternehmen und Personalfachleute 2019 konfrontiert sehen. Sie zeigen jedoch, wie wichtig es ist, einen persönlichen Dialog mit der wachsenden Unterstützung und dem Wissen zu verbinden, das digitale Tools heute bieten können. Das gilt besonders angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels, der fortschreitenden Globalisierung sowie der Einführung von KI-basierten Technologien. Entsprechend sollten Unternehmen, die ihr Geschäft auf die Anforderungen des Personalmarkts von morgen vorbereiten möchten, die schrittweise Anpassung ihrer Praktiken und Unterstützungsangebote genau prüfen.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!