Micro Learning

Warum wir mehr brauchen als Online-Kurse und LMS

Dr. Volker ZimmermannSophia FinklerSaarbrücken, Januar 2018 – Für Mitarbeiter in Unternehmen stellt Weiterbildung kein isoliertes Angebot mehr dar. Zudem haben sie oft nur wenig Zeit, sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Vielmehr werden Informationen und Wissen als Ressourcen betrachtet, die bedarfsgerecht abgerufen werden können. Daher wird es immer wichtiger, die nötigen Informationen möglichst passgenau über schnell nutzbare Wissens-Portale zur Verfügung zu stellen. NEOCOSMO präsentiert seine Employee Knowledge Plattform PIIPE auf der LEARNTEC und zeigt, wie Unternehmen digitales Lernen zeitgemäß gestalten können.

Das Start-Up NEOCOSMO nimmt eine Vorreiter-Rolle in Deutschland im Bereich informelles Lernen und Wissensportale ein. Auf der LEARNTEC Ende Januar (Halle 2, Stand K30) wird es erstmals seine Employee Knowledge Plattform PIIPE mit umfassenden Lernfunktionen, insbesondere für Micro-Learning, vorstellen. Im Interview mit CHECK.point eLearning verraten Geschäftsführer Dr. Volker Zimmermann und die digitale Bildungsexpertin Sophia Finkler alles rund um PIIPE und die Trends in der Weiterbildungsbranche.

 

Herr Dr. Zimmermann, Sie können auf über 20 Jahre Erfahrung im eLearning Business zurückblicken. Wenn Sie sich in die Rolle eines heutigen HR- oder Trainingsleiters hineinversetzen und eine Bildungsstrategie im Unternehmen umsetzen müssten, was würden Sie tun?

Dr. Volker Zimmermann: Mitarbeiter wollen souverän und selbstbestimmt lernen. Statt primär auf eLearning Kurse in einem LMS zu setzen würde ich daher in Lösungen investieren, die den Nutzern das nötige Wissen auf einfache und flexible, eher informelle Art bereitstellen. Zum Beispiel über ein Wissensportal gefüllt mit Fachartikeln, Videos, Leitfäden und mit interaktiven Erklär-Elementen. In Verbindung mit intelligenten Tools und Personalisierungstechniken entsteht ein Angebot, das auf den Bedarf der Mitarbeiter optimal passt – gleich ob sie nur kurz Wissen benötigen oder ob sie sich länger mit einem Thema beschäftigen sollen. Mit unserer Plattform PIIPE haben wir genau so eine Lösung auf den Markt gebracht.

 

Sie sprechen von Micro-Learning?

Sophia Finkler: Ja, aber nicht nur. Zwar sollen sich die Nutzer ihr Wissen selbständig in Lernsequenzen aneignen können, die in kleine Wissensnuggets heruntergebrochen sind - was man in der Regel als Micro-Learning bezeichnet. Aber es geht auch darum, diese Inhalte für den Nutzer themenspezifisch und entsprechend Kompetenzlevels zu strukturieren. Hierzu werden die Inhalte zu Dossiers zusammengestellt werden, die eine Art Lernempfehlung mit anschließender Wissensüberprüfung ermöglichen. Im Ergebnis können die Nutzer die Informationen effektiver verarbeiten als in einem Online Kurs. So verkürzen die Mitarbeiter ihre Wissensrecherche und Lernzeiten. Hinzu kommt, dass einzelne Lerneinheiten viel einfacher zu erstellen und zu aktualisieren sind, so dass die Unternehmen Kosten reduzieren. Zudem können sie agil auf Veränderungen und Innovationen reagieren. Denn Dank der kurzen Lerneinheiten ist es ganz einfach, Inhalte aus Web-Quellen zu integrieren – wir reden von Kuratieren -, Video-Sequenzen einzubauen und einzelnen Inhaltsblöcken zu neue Kursen zu bündeln.

 

Ersetzen Micro-Learning-Lösungen oder Wissensportale also künftig Online-Kurse oder LMS Systeme?

Sophia Finkler: Micro-Learning Lösungen werden LMS zwar nicht ersetzen, aber die Klammer über alle Bildungsangebote bilden. Sie bieten den Einstieg zu allen Formen des Wissens, seien es Videos, Dokumente oder Tests. Die nächste Stufe ist dann die Verbindung dieser Inhalte mit Online-Kursen oder Seminaren. Um Online-Kurse zu buchen, zu steuern und zu managen, werden spezialisierte Lösungen wie LMS Systeme benötigt. Nur: LMS Systeme stehen nicht am Anfang des Wissenserwerbs, sondern kommen erst ins Spiel, wenn es um „tiefen“ Kompetenzaufbau geht. Wir glauben, dass Mitarbeiter zunächst informell ein Wissensangebot durchstöbern werden und erst, wenn sie sich mit einem höheren Zeitaufwand mit einem Thema beschäftigen wollen, einen Kurs belegen. 

 

Wie unterstützt NEOCOSMO Unternehmen dabei, modernes Lernen zu ermöglichen?

Dr. Volker Zimmermann: Um Lernen effektiv und nachhaltig umzusetzen, braucht es passende Technologien, die nicht nur die Inhalte in kleine Einheiten herunterbrechen, sondern gleichzeitig auch strukturieren. Dafür haben wir die Employee Knowledge Plattform PIIPE entwickelt. Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern damit einen einfachen und mobilen Zugang zu firmeninternem oder aus dem Web kuratierten Nachrichten und Wissen. Inhalte werden Themen- und Videokanälen sowie Kompetenzfeldern zugeordnet. Über Quiz und spielerische Elemente werden die Inhalte interaktiv aufbereitet und Wissen getestet. Inhalte können strukturiert, gebündelt und zu ganzen Dossiers oder Modulen zusammengefasst werden. Benutzer haben die Möglichkeit, den Kanälen zu folgen und die Integration von sozialen Tools ermöglicht Erfahrungsaustausch zwischen Mitarbeitern. PIIPE wird bereits von Unternehmen wie AXA Winterthur, AIRBUS und FESTO sowie Bildungseinrichtungen genutzt, um einen personalisierten Informations- und Wissensservice zu realisieren. Mit großem Erfolg!

 

Was gibt es auf der LEARNTEC am Stand von NEOCOSMO noch zu sehen?

Sophia Finkler: Digitalisierung vorantreiben und Lösungen für Unternehmen konzipieren - das ist unsere Mission. Daher bieten wir Beratungsleistungen rund um das Thema digitale Bildung an. Zudem engagieren wir uns auch immer wieder in aktuellen Forschungsprojekten, wie momentan bei „LISA“. Es stellt Learning Analytics für den Nutzer ins Zentrum und nicht – wie in bisherigen Ansätzen – für die Bildungsorganisation. Die Idee: Wird den Nutzern ihr eigenes Lernverhalten im Lernprozess visualisiert und erhalten sie individuelle Empfehlungen, werden sie ihren Lernprozess besser organisieren und einen höheren Lernerfolg erreichen. Erste Ergebnisse des Projektes werden an unserem Stand präsentiert.

Dr. Volker Zimmermann: Zudem werden wir Lösungen demonstrieren, die komplementär zu Micro-Learning stehen. So zeigt unser Partner Blackboard an unserem Stand die Lernplattform Moodlerooms, die aus unserer Sicht ein gutes Einsteiger-LMS für Akademien und Hochschulen darstellt. Auch werden wir unsere Partnerschaft mit der SAP im Bereich Kollaborationslösungen als Ergänzung zu unserer Micro-Learning- und Kommunikationsplattform PIIPE demonstrieren.