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Internationale Trends

Dr. Geary A. Rummler, CEO des Performance Design Lab in Tucson/Arizona gilt als amerikanischer "Vater" des Performance Improvement. Er spricht in Bonn über die internationalen Entwicklungen und Tendenzen und bietet Interessierten einen vertieften Knowhow-Transfer im Rahmen eines separaten Post-Conference-Workshops. CHECKpoint eLearning hatte Gelegenheit, ihn vorab zu befragen.




Mr. Rummler, gibt es heutzutage einen "Mainstream" des internationalen Performance Improvement und wie drückt er sich aus?

Geary A. Rummler: Im Lauf der letzten zehn Jahre wurde Performance Improvement weltweit angenommen - sowohl in Geschäftsorganisationen, im Gesundheitswesen und in Regierungseinrichtungen. Denn Organisationen, die Performance-Improvement-Methoden konsequent und gewissenhaft anwenden, erhalten unmittelbare und aussagekräftige Ergebnisse. Darüber hinaus leistet die internationale Gesellschaft für Performance Improvement hervorragende Basisarbeit, so dass sie ständig wächst und mittlerweile weltweit regional vertreten ist.

Gibt es in Bezug auf erfolgreiches Performance Improvement einen hauptverantwortlichen Bereich im Unternehmen oder handelt es sich dabei um einen systemischen Ansatz?

Geary A. Rummler: Zu Beginn galt die größte Aufmerksamkeit den HR-Abteilungen, da der Schwerpunkt auf die Steigerung der "Performance" der Angestellten gesetzt wurde. Als sich dieses Aufgabenfeld jedoch weiterentwickelte, wurde deutlich, dass Probleme, die der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Angestellten zugeordnet wurden, tatsächlich durch andere Umstände des Arbeitsumfelds bedingt waren wie z.B. Prozessen, Tools und Quellenlage, Feedback-Mechanismen und anderen Management-Praktiken. Entsprechend dieses tieferen Verständnisses von Faktoren, die die individuelle wie die organisationsweite Performance beeinflussen, dehnt sich Performance Improvement nun auch auf den Bereich der Informationstechnologien und auf die Neugestaltung von Arbeitsprozessen aus.

Wie steht es um das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Einsatz von Performance Improvement?

Geary A. Rummler: Gewissenhaft umgesetzt bringen Performance Improvement-Methoden immer große Kostenvorteile oder ROIs mit sich. Dies hat zwei Gründe. Erstens bringt ein anfänglicher Schritt in Richtung Performance Improvement die Bedeutung jener Resultate, die verbessert werden sollen, ans Licht. Im günstigsten Fall lässt man in den Bemühungen nicht nach, bis sie zu sichtbaren Verbesserungen führen. Zweitens beinhalten die Methoden zum Performance Improvement erprobte Prozesse und Tools für Analyse und Design, die eine schnelle, effektive Verbesserung in Projekten herbeiführt. Das Ergebnis ist normalerweise eine beachtliche Verbesserung der Performance bei relativ niedrigen Kosten.


Erkennen Sie Besonderheiten zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Markt in Bezug auf Performance Improvement?

Geary A. Rummler: Die grundlegenden Theorien und Modelle zum Performance Improvement bleiben stets gleich. Der Prozess der Umsetzung dieser Theorien und Modelle variiert aufgrund der unterschiedlichen organisatorischen und kulturellen Voraussetzungen. Betrachtet man die Akzeptanz von Performance Improvement am amerikanischen und am deutschen Markt, so liegt der bedeutendste Unterschied in der Vertrautheit mit entsprechenden Anwendungen und in den noch vorhandenen Vorurteilen. In den USA wird Performance Improvement seit über 30 Jahren angewendet und hat sich recht gut etabliert. Der deutsche Markt bewegt sich noch in der Aufbauphase.

Der Post-Conference Workshop von Geary A. Rummler und Klaus Wittkuhn findet am 13. November 2004 von 9 bis 17 Uhr im Dorint-Hotel Sofi Venusberg in Bonn statt.