Einsatz von Controllinginstrumenten
Bielefeld, Januar 2004 - Mangelnde Kenntnisse bremsen die Verbreitung des Controllings in kleinen und mittleren Unternehmen der Region. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Professor Dr. Thomas Rautenstrauch, Fachbereich Wirtschaft der FH Bielefeld, die er in Zusammenarbeit mit der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld und der IHK Lippe erstellte.
Die im Rahmen des Forschungsprojekts "Effektive Unterstützung von Führungsentscheidungen in mittelständischen Unternehmen" durchgeführte Befragung ergab, dass die Ausrichtung des Controllings in den untersuchten Unternehmen eher durch das operative Tagesgeschäft geprägt ist. Strategische Überlegungen treten demgegenüber häufig in den Hintergrund. Dabei verhindert nicht fehlende Zeit einen intensiveren Einsatz von Controllinginstrumenten. Wie die Studie belegt, sind vielmehr zahlreiche Instrumente des Controllings wie Balanced Scorecard oder SWOT-Analyse weiten Teilen des Mittelstands einfach nicht bekannt.
Operative Controllinginstrumente sind hingegen verbreiteter. So verfügen drei von vier Unternehmen über eine Jahresplanung und Budgetierung, die im Regelfall auf der Basis einer Absatz- bzw. Umsatzplanung erfolgt. Nahezu 85 % der befragten Unternehmen stellen einen Investitionsplan auf, in sechs von zehn Unternehmen berücksichtigt dieser einen Zeitraum von einem Jahr, in jedem fünften geht der Plan über diesen Zeitraum hinaus.
Mehr als zwei Drittel der befragten mittelständischen Führungskräfte halten ein multimediales Lernprogramm zum Thema Controlling für sehr sinnvoll. Das von Rautenstrauch geplante Lernprogramm soll auf der Basis von Entscheidungssituationen aus dem unternehmerischen Alltag von kleinen und mittleren Unternehmen die Möglichkeiten einer Führungsunterstützung durch ausgewählte Controllinginstrumente aufzeigen. Das Programm soll bis Mitte kommenden Jahres vorliegen.