Wer kennt eLearning?
Hannover/Essen, August 2004 - Aktuelle Weiterbildungsgewohnheiten und -bedürfnisse von Erwachsenen in Niedersachsen stehen im Mittelpunkt einer repräsentativen Studie, die das MMB Institut für Medien- und Kompetenzforschung jetzt veröffentlicht hat. Die Untersuchung "eLearning-Anwendungspotenziale bei Beschäftigten" verfolgte insbesondere das Ziel, den Bekanntheitsgrad und die Nutzung elektronisch unterstützter Lernformen in der erwachsenen Bevölkerung Niedersachsens zwischen 19 und 65 Jahren zu ermitteln.
Die Nutzung von eLearning ist noch nicht die Regel: Über die Hälfte der Befragten können sich unter dem Begriff eLearning noch nichts vorstellen, lediglich eine Minderheit nutzt eLearning bereits beim Wissenserwerb. Von denjenigen, die das elektronische Lernen bereits kennen, kann sich allerdings die Mehrheit auch eine Nutzung vorstellen. Weiterbildung allgemein hat für fast alle Befragten eine große Bedeutung. Die Gründe für Weiterbildung sind jedoch sehr individuell und häufig situationsabhängig - "learning on demand" scheint auf dem Vormarsch zu sein.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: Die Befragten lassen sich in vier Nutzergruppen zusammenfassen, die unterschiedliche Lernstile aufweisen: Jeweils ein gutes Fünftel der Befragten sind "Viellerner" (19 Prozent) oder "Weniglerner" (21 Prozent), knapp ein Viertel sind eher "Informelle Lerner" (24 Prozent) und mit 36 Prozent sind mehr als ein Drittel der Befragten "Betreuungsorientierte Lerner". Dabei sind die identifizierten Gruppen von den Befragten mit verschiedenen beruflichen Positionen, Größen ihrer Unternehmen und Bildungsabschluss unterschiedlich stark besetzt.
Was selbst Projektleiter Dr. Lutz Görtz überraschte, war eine festgestellte hohe Affinität zum eLearning von Mitarbeitern in Kleinstunternehmen. Branchenspezifisch wurden Handel und Verwaltung als ausgesprochen eLearning-nah identifiziert.
Diese Ergebnisse erarbeitete MMB in einer repräsentativen Telefon-Befragung von 403 unselbständig Beschäftigten in Niedersachsen, die im Januar 2004 zusammen mit dem PSEPHOS Institut für Markt-, Politik- und Sozialforschung für das Kompetenzzetrum eLearning Niedersachsen durchgeführt wurde.